FAQ's

The Hand Project kostenlose Handprothesen 3. Welt

The Hand Project FAQ

Die Prothese

  • 1. Wie lange hält eine solche Handprothese?

    Je nach Belastung und Pflege funktionieren die Prothesen mehrere Jahre lang. Uns sind einige Empfänger bekannt, die ihre jeweilige Prothese bereits seit gut fünf Jahren täglich benutzen. Bei schweren Arbeiten, z.B. arbeitet ein Empfänger in Indien nach Erhalt der Prothese wieder als Steinmetz, geht auch schon mal eine Prothese kaputt. Verschleißerscheinungen sind uns jedoch bislang nicht bekannt geworden.

  • 2. Gibt es eine Ersatzteilversorgung für die Handprothesen?

    Das war bislang nicht nötig. Alle in den letzten 5 Jahren verteilten Hände sind unseres Wissens nach wie vor im Einsatz (und ein paar wenige wurden nur selten verwendet). Alle Bestandteile sind extrem belastbar, korrosionsfest und nahezu verschleißfrei. Zusätzlich hat jeder Empfänger die Kotaktdaten von TheHandProject und könnte sich ggfs. melden.

  • 3. Gibt es unterschiedliche Prothesen beim TheHandProject?

    Ja, gibt es. Die während der Events zusammen gebauten Prothesen sind gleichzeitig der Ursprung und die wichtigsten Prothesen. Sie ermöglichen es, Dinge festzuhalten, zu heben oder zu bewegen. Damit können die Empfänger z.B. einen Löffel halten - also selbständig essen – oder auch zu schreiben. Sie werden zur Unterscheidung von den weiteren Entwicklungen auch „tool-hand“ genannt.

    Viele Menschen mit einer Amputation fühlen sich „unvollständig“ und oft werden sie tatsächlich in ihrer Umgebung stigmatisiert. Sie möchten daher verständlicherweise „so normal wie möglich“ aussehen. Diesem Wunsch entstammt die Idee der „cosmetic-hand“. Sie verfügt über die gleiche Gewindeaufnahme wie die tool-hand und kann daher leicht eingesetzt werden. Die kosmetische Prothese stammt aus dem 3-D-Drucker und wird derzeit in verschiedenen einheitlichen Größen hergestellt. Soweit möglich wird mit jeder tool-hand auch eine cosmetic-hand ausgegeben. Da diese kosmetischen Prothesen nicht von den Events abgedeckt werden, sind hier Spenden die Grundlage für Herstellung uns Verteilung.

    Viele Kinder empfinden die tool-hand anfangs als sehr unangenehm oder gar bedrohlich. Um ihnen die Gewöhnung zu erleichtern, wurde die „toy-hand“ entwickelt und inzwischen erfolgreich in verschiedenen Kulturkreisen getestet. Sie ist bunter, einfacher und wirkt weniger technisch/bedrohlich auf die Kinder. Auch sie stammt bis auf weiteres aus dem 3-D-Drucker und wird zusätzlich zur tool-hand verteilt.

    Eine weitere Prothese ist der Ellbogen. Er befindet sich derzeit noch in der Entwicklung/Erprobung und versucht, all jenen Amputierten zu helfen, deren Amputation oberhalb des eigenen Ellbogens erfolgte, wodurch ihnen die ursprüngliche tool-hand allein nicht oder nur wenig hilft.

  • 4. Was ist die „tool-Hand“? Und was kann sie?

    Die „tool-hand“ ist der Ursprung des HandProject. Sie ist eine rein mechanische Prothese und besteht aus einem „handähnlichen“ Kunststoffkörper mit drei festen Fingern und zwei beweglichen Fingern. Die beweglichen Finger können in (fast) beliebiger Position einrasten und kleine Gegenstände, wie Löffel, Stift oder Tasse aber auch Besenstiel, Topfgriff oder Fahrradlenker halten. Es gibt auch Beispiele, bei denen die Empfänger damit Reis pflanzen, als Steinmetz arbeiten oder Moped fahren. Mittels einer kleinen Kippbewegung werden die beweglichen Finger wieder entspannt und können neu positioniert werden.

    Die „tool-hand“ verfügt über ein Gewinde, mit dem sie in verschiedene Aufnahmen eingeschraubt werden kann. Dabei kann es sich um die normale Manschette, eine Halterung in einem individuell angerfertigten „Thermoplastikteil“ oder um das Endstück eines künstlichen „Ellbogens“ handeln.


  • 5. Was ist eine „cosmetic-hand“? Und was kann sie?

    Die „cosmetic-hand“ entstammt dem verständlichen Wunsch vieler Empfänger, „so normal wie möglich auszusehen“. Sie ist der Form der menschlichen Hand so weit als möglich nachempfunden. Sie kommt derzeit aus dem 3-D-Drucker und wird aktuell in vier Größen (S, M, L und XL) und das jeweils in den Ausführungen rechts und links hergestellt. Dieser Aufwand wird nicht durch die Events, sondern ausschließlich über Spenden abgedeckt.

    Die cosmetic-hand verfügt über den gleichen Schraubanschluß wie die tool-hand und kann somit leicht ausgetauscht werden, sogar ohne die Befestigung zu verändern. Die verwendete Kunststoffmischung ermöglicht es, leichte und dünne Gegenstände einzuklemmen, beispielsweise einen Löffel. Darüber hinaus ist die Kunststoffmischung überstreichbar, so daß der Empfänger sie mittels Epoxidfarben beliebig gestalten kann.

  • 6. Was ist eine „toy-hand“? Und was kann sie?

    Die „toy-hand“ soll Kindern helfen, die Berührungsängste gegenüber der relativ technisch anmutenden tool-hand zu überwinden. Sie ist in Farbe und Form eher als robustes Spielzeug gestaltet, mit dem man hämmern und buddeln kann. Sie eignet sich auch prima, um den großen Bruder zu hauen 😉. 

    Ihre wichtigste Funktion ist jedoch, den Bewegungsapparat der Kinder in der Wachstumsphase zu trainieren. Keine Hand am Arm zuhaben bedeutet für Kinder leider auch, keinen Grund zur Bewegung des Armes zuhaben. Durch den Gebrauch der toy-hand bewegen die Kinder den Arm intensiv und bauen so vergleichsweise viel Muskeln an Arm und Schulter auf. Mit ein bisschen Glück können Fehlbildungen und Fehlstellungen vermieden werden und die Kinder erhalten die Chance, von späteren medizinischen Fortschritten zu profitieren.

  • 7. Was ist der „Ellbogen“ beim HandProject?

    Bei Unfall- und Gewaltopfern wird oft auch oberhalb des Ellbogens amputiert. Das fehlende Gelenk reduziert die nutzbaren Möglichkeiten einer Handprothese leider erheblich. Mit dem mechanischen Ellbogen wird es dem Empfänger ermöglicht, die Handprothese in ähnlichem Umfang wie bei einem natürlichen Ellbogen zu bewegen. Auch der Ellbogen ist rein mechanisch, wird also manuell bewegt. Der Ellbogen kann in jeder Position fixiert werden. Bisherige Prototypen wurden im 3-D-Drucker hergestellt, die aktuelle erste Kleinserie (2022) stammt aus einer 3-D-Pulverlaser-Anlage. Mit der neu entwickelten einfachen Ellbogen-Prothese erhalten die Empfänger einen kleinen Teil der verloren Funktionen zurück. Die rein mechanische Ellbogen-Prothese rastet ähnlich wie die Tool-Hand in verschiedenen Positionen ein und lässt sich um ca.30,,,45 grad drehen. Dadurch kann eine daran befestigte tool-Hand u.U. mit der Schultermuskulatur bis zum Mund geführt werden. Auch Schreibbewegungen oder Tragen leichter Gegenstände sind möglich.

    Die Ellbogen-Prothese aktuell in der Erprobungsphase. Sie wird über 3-D-Drucker erstellt und ausschließlich über Spenden finanziert.


  • 8. Was ist das „Thermoplastikmaterial“ beim TheHandProject?

    Der Einsatz des Themoplastikmaterials ermöglicht es, individuelle Lösungen für die Befestigung beim jeweiligen Empfänger zu finden. Das ist erforderlich, weil jede Amputation anders ist (s. Passt die Prothese für jeden?)

    Dieses medizinische Thermoplastikmaterial wird bei Erwärmung auf etwa 100 Grad C weich und biegsam. Sobald es abkühlt, wird es wieder fest und behält dabei (unter Einsatz von ein paar kleinen Tricks) seine neue Form bei. In seiner neuen Form ist das Material mechanisch bearbeitbar (sägen, schneiden, bohren). Wird es erneut erwärmt, so nimmt es seine ursprüngliche Form wieder ein und kann erneut angepasst werden. Diese Eigenschaften sind der Schlüssel zum Einsatz im TheHandProject. Mit dem Thermoplastikmaterial können die Befestigungsmöglichkeiten der Handprothese individuell angepasst werden. In einigen Extremfällen konnten wir mit diesem Material bereits künstliche Schultern herstellen, die den Einsatz des Ellbogens und der Handprothesen überhaupt erst ermöglicht haben.

    Da die erforderlichen 100 Grad C bereits mit kochendem Wasser erreicht werden und kochendes Wasser quasi überall verfügbar ist, wo Menschen wohnen, eignet sich das beim HandProject verwendete medizinische Themoplastikmaterial bestens zum Einsatz in Gebieten mit geringer Infrastruktur.


  • 9. Warum sind die Prothesen beim TheHandProject rein mechanisch und verfügen nicht über Sensoren und elektrische Antriebe, obwohl die doch verfügbar sind?

    Das hat tatsächlich mehrere Gründe. Zum einen werden die Handprothesen des TheHandProject in der Regel in einem sehr rauen Umfeld eingesetzt. Wirklich dichte Dächer und schmutzfreie Räume sind eher die Ausnahme. „Unsere“ Empfänger leben in Flüchtlingscamps, arbeiten als Reisbauer, Schlosser oder Handwerker. Abgesehen von Technik nach militärischen Standards ist Elektronik hier schnell an der Leistungsgrenze. Zusätzlich ist eine Stromversorgung nicht oder nur unregelmäßig gegeben.

    Zum anderen gehen die Kosten pro Prothese mit elektronischen Features sprunghaft in die Höhe. Zum Vergleich: 

    - Eine Prothese im Rahmen des TheHandProject kostet inkl. fitting beim Empfänger etwa 300€ netto, mit Ellbogen ca. 400 €.

    - Die Preise für eine Unterarmprothese mit elektronischen Stellmotoren und mechanischer Betätigung – also einfachste Variante „Knöpfchen drücken“ – beginnen in Deutschland bei etwa 25.000 €

    Das Bedeutet, dass wir mit einem Aufwand von 25.000€ entweder einem Menschen mit einer Hightech-Prothese helfen können oder gut 80 (!!) Menschen. Die Antwort ergibt sich von selbst - auch wenn wir jedem Menschen eine sensorische Funktionsprothese gönnen würden.

  • 10. Warum entsprechen die Prothesen des TheHandProject so gar nicht der Vorstellung, die uns die medizinische Versorgung in Deutschland von einer Prothese vermittelt?

    Das liegt ganz klar daran, dass die Verhältnisse völlig andere sind. Während in Deutschland praktisch jeder anwesende Mensch Anspruch und auch die Chance auf maximal mögliche medizinische Versorgung hat, liegen in den Ländern, in denen das TheHandProject tätig wird, Bedarf und Verfügbarkeit in Sachen „Handprothesen“ weit auseinander. Da unglaublich viel mehr Bedürftige vorhanden als Prothesen verfügbar sind, ist es viel fairer, einer großen Anzahl von Menschen mit einfachsten (aber wirkungsvollen) Mittel zu helfen, als eine sehr kleine Anzahl von Menschen mit Luxusvarianten auszustatten.

  • 11. Passt die Prothese für jeden Empfänger?

    Für die Funktion gilt:

    - Die „tool-hand“ als ursprüngliche Prothese gibt es tatsächlich nur in einer Größe und in einer Farbe. Ihr wesentliches Merkmal sind ihre Funktionen, die für Erwachsene und Kinder, für Männer und Frauen gleichermaßen nutzbar sind.


    Für die Optik gilt:

    - Die „cosmetic-hand“ gibt es derzeit in verschiedenen einheitlichen Größen (S, M, L, XL) und natürlich für rechts und für links. Was übrigens auch bedeutet, daß zu den entsprechenden „fitting-days“ mindestens 8 verschiedene Varianten in ausreichender Menge vor Ort sein müssen – eine echte Herausforderung in Sachen Logistik und Kosten und ausschließlich über zusätzliche Spenden realisierbar. Die cosmetic-hands sind darüber hinaus mittels Epoxidfarben beliebig gestaltbar.


    Für die Anpassung an den Empfänger gilt:

    - Schwieriger ist die Frage des „passt sie“ für die Befestigung der Prothese beim Empfänger. Jede Amputation sieht anders aus, fand an einer anderen Stelle statt und hat andere körperliche Folgen (z.B. Muskelschwund, Fettgewebeansammlungen oder auch regelrechtes „abmagern bis auf Haut und Knochen“). Die normale Manschette der tool-hand aus dem Event passt bei etwa mittig im Unterarm erfolgter Amputation. Das ist zwar die grö0ßte Einzelgruppe der Betroffenen, aber absolut sind es nur etwa 20 – 30 % der Amputierten. Bei allen anderen an den Händen amputierten Menschen ist der verbliebene Stumpf zu kurz, zu lang, zu dick oder zu dünn für die Manschette – oder die Amputation erfolgte oberhalb des Ellbogens... Die große Mehrheit benötig also individuelle Lösungen, die mit dem Thermoplastikmaterial endlich möglich sind.


    Wofür es keine Lösung gibt:

    - Leider gibt es nach wie vor keine Lösung für Menschen mit Schmerzen im Bereich der Amputation oder für Amputierte mit offenen Wunden.


Die Entwicklung

  • 12. Wie ist die Prothese entstanden?

    Die Grundidee geht auf ein Projekt aus den USA zurück. Diese Basisvariante wurde im Rahmen des TheHandProject verfeinert, mit neuen Materialien wurde eine verbesserte Funktionsweise erreicht, ein anderes Produktionsverfahren ermöglicht höhere Qualität der Einzelteile und verschiedene weitere eigene Entwicklungen verbessern die Einsatzmöglichkeiten und die Akzeptanz bei den Empfängern. Zusätzlich wurde die eigentliche Prothese durch zusätzliche Elemente wie den Ellbogen, die kosmetische Hand und das Thermoplastikmaterial ergänzt und dadurch für die Empfänger wesentlich funktionaler und hilfreicher.

  • 13. Welche konkreten Verbesserungen hat die aktuelle Handprothese / „tool-hand“?

    Das sind zum einen die in Spritzguss als kompletter Satz hergestellten Kunststoffteile. Sie sind genauer gefertigt, vom Material her zäher (also belastbarer) und haben Griff-Einlagen aus einem griffigerem Material, was die Handhabung im Einsatz besser und sicherer macht.

  • 14. Welche neuen Entwicklungen hat das TheHandProject bereits geschafft? (Stand Anfang 2023)

    Das liegt ganz klar daran, dass die Verhältnisse völlig andere sind. Während in Deutschland praktisch jeder anwesende Mensch Anspruch und auch die Chance auf maximal mögliche medizinische Versorgung hat, liegen in den Ländern, in denen das TheHandProject tätig wird, Bedarf und Verfügbarkeit in Sachen „Handprothesen“ weit auseinander. Da unglaublich viel mehr Bedürftige vorhanden als Prothesen verfügbar sind, ist es viel fairer, einer großen Anzahl von Menschen mit einfachsten (aber wirkungsvollen) Mittel zu helfen, als eine sehr kleine Anzahl von Menschen mit Luxusvarianten auszustatten.

  • 15. Welche Neuigkeiten sind aktuell in der Entwicklung?

    Technisch:

    Aktuelle in der Erprobung ist eine Lösung für Menschen, deren Amputation oberhalb des Ellbogens liegt, wodurch die normale Hand Prothese nicht wirklich hilft. (Stichwort „Ellbogen“) Dies nimmt derzeit praktisch alle zeitlichen und materiellen Ressourcen für Entwicklungsarbeit in Anspruch. (Stand 2022)

    Einsatzgebiete:

    Ebenfalls aktuell ist die Ausweitung der Hilfseinsätze auf weitere Länder in Arbeit. In 2022 hat das TheHandProject erstmalig in Nepal und in Somalia Menschen versorgt. Ab Anfang 2023 kommt Liberia dazu. Zimbabwe, Kenia und Tansania stehen noch auf der Warteliste. Das verursacht erheblichen (ausschließlich spendenfinanzierten!!) Ausbildungsaufwand.

    Organisatorisch:

    Um dem immensen Bedarf an kostenfreien Prothesen auch nur annähernd zu entsprechen, muß das Projekt weiter wachsen. Das TheHandProject dehnt daher schrittweise das Angebot von Team-Events auf ganz Europa und Kanada aus.


  • 16. Gibt es weitere Projekte und Möglichkeiten zur Unterstützung?

    Stichworte

    - Gehhilfen / Krücken

    - Gebrauchte Prothesen zur Teilegewinnung

    - Rollstuhlprojekt

    - Schulmaterial

Event, Durchführung, Inhalt, Voraussetzungen

  • 17. Gibt es verschiedene Events in TheHandProject?

    Derzeit haben wir drei verschiedene Varianten des Team-Event bei TheHandProject

    - Es gibt das (klassische) Team-Event, bei dem alle Teilnehmer von Kundenseite und unser Team gemeinsam an einem Ort sind, also ein Präsenzevent. Das kann beim Kunden, in einer geeigneten Location (Hotel, Tagungszentrum, geeigneter Co-Workingspace  s.a. Voraussetzungen für ein Präsenzevent) oder auch bei uns stattfinden. Diese Veranstaltungsform eignet sich für Gruppen zwischen 16 und 400 Teilnehmern.

    - Zusätzlich gibt es das online-Event, bei dem alle Teilnehmer und unser Team in einer Videokonferenz zusammen kommen. Theoretisch ist damit die Anzahl der Teilnehmer unbegrenzt. Praktisch ist es erforderlich, daß der Zusammenbau der Prothese von einem Trainer je ca. 30 Teilnehmer betreut wird. Online-Events sind mit maximal 100 Teilnehmern sinnvoll.

    - Als Abwandlung zum online-Event gibt es verschiedene Formen von Hybrid-Evens, bei denen ein Teil der Teilnehmer gemeinsam an einen Platz ist, andere zugeschaltet werden und der/die Trainer online durch das Event führen. Das funktioniert je nach konkreter Ausgestaltung auch für Gruppen mit mehr als 100 Teilnehmern und über Ländergrenzen und Kontinente hinweg.


  • 18. Wie läuft ein Event beim TheHandProject ab?

    Mit geringen Unterschieden, je nachdem ob es sich um ein Präsenz-Event, ein online-Event oder ein Hybrid-Event handelt, besteht das Event aus 

    - einem Einführungsvortrag, der mit Bildern und Videos an das Thema „Amputation in Entwicklungsländern“ heranführt.

    - Dem Zusammenbau der Prothesen durch die Teilnehmer und

    - Einer kleinen Präsentation, die an realen Fällen zeigt, wie groß die durch das Event ermöglichte Hilfe für die betroffenen Menschen wirklich ist.


  • 19. Wie lange dauert ein Team-Event bei TheHandProject?

    Die Gesamtdauer eines Events in TheHandProject beträgt ca. 2,5 – 3 Stunden. Sie kann unter Ausnutzung einiger organisatorischer Möglichkeiten auf etwa 2 Stunden reduziert werden oder - ohne Langatmigkeit – auf etwa 4 Stunden ausgedehnt werden. Je größer die Teilnehmerzahl umso länger muss das Zeitfenster der Veranstaltung sein. 

  • 20. Wie viele Personen können gleichzeitig an einem Event in TheHandProject teilnehmen?

    Das hängt von der Veranstaltungsform ab, siehe Präsenz-Event, online-Event und Hybrid-Event.

  • 21. Zusammenfassung der generellen Informationen zum Event:

    - Ort:  Deutschlandweit, 

    gern auch in anderen Ländern der EU, 

    außerhalb der EU auf Anfrage


    - Sprachen: deutsch, englisch, 

    andere Sprachen auf Anfrage oder mit Übersetzer


    - Zeitdauer: 2,5 bis 3 Stunden, je größer die Teilnehmerzahl, umso größer der Zeitbedarf

    (2 bis 4 Stunden möglich)


    - Gruppen: die Teilnehmer arbeiten bei der Montage der Prothese (außer beim online-

    Event) in Gruppen zusammen,        

    * mindestens drei Personen pro Gruppe,

    * in der Regel 4 Personen pro Gruppe,

    * in Ausnahmefällen 5 Personen pro Gruppe


    - Detaillierte technische und organisatorische Voraussetzungen siehe ….

  • 22. Zusammenfassung der Informationen zum Präsenz-Event

    - Alle Teilnehmer und unser Team sind zur gleichen Zeit am gleichen Ort versammelt,

    - Gruppen von drei bis 5 Personen bauen gemeinsam je eine Hand Prothese zusammen


    - Einführungsvortrag, Zusammenbau, reale Beispiele, insgesamt 2,5-3 Stunden


    - Teilnehmer: 

    16 bis 400,

     (unter 16 stehen Aufwand und Nutzen normalerweise nicht in einem    

      sinnvollen Verhältnis – ggfs. versuchen wir Ihren Wünschen zu entsprechen)


    - Raum: 

    * Tische für Gruppenarbeit, 

     > je Gruppe ein Tisch, Tischfläche min. 80cm x 80cm

    > Durchgangsmöglichkeit zwischen den Tischen


    * Zusätzlicher Tisch für die Vorbereitung der Bausätze in entsprechender Größe (Beispiel: 20 Bausätze erfordern einen 2x0,8m Konferenztisch oder zwei Biergartentische)

    *Präsentationstechnik (mindestens Beamer & Projektionsfläche, bei mehr als 400 qm Raumfläche Lautsprecheranlage mit Headset oder Mikrofon, entsprechende Elektroanschlüsse), ggfs. bringen wir gegen Kostenerstattung alles außer der Projektionsfläche mit 

    * Raum muss verdunkelt werden können oder der Beamer leistungsstark genug sein


    - Catering:

    * Getränke gehen immer,

    * Essen (auch Fingerfood oder Kuchen) auf den Tischen während des Events sind NICHT möglich

  • 23. Zusammenfassung der Informationen zum online-Event

    - Alle Teilnehmer und unser Team sind von verschiedenen Orten zur gleichen Zeit online zusammengeschaltet,

    - Jeder Teilnehmer baut eine Handprothese zusammen, die er jedoch vorher als Bausatz erhalten muss und anschließend selbst wieder zurücksendet 

    > Beachte: Adressmanagement, Versandkosten, Rückversand,….


    - Einführungsvortrag, Zusammenbau, reale Beispiele, insgesamt 2,5-3 Stunden

    - Teilnehmer: 4 bis 100,

     (Mehr als 100 Teilnehmer online sind möglich, allerdings steigt der administrative und organisatorische Aufwand exponentiell)

    - Technik: jeder Teilnehmer benötigt einen brauchbaren Internetzugang mit Kamera

    und Mikro

    Einladung zur Videokonferenz aus Datenschutzgründen i.d.R. kundenseitig, 

    Erfahrungen mit Zoom und Teams liegen vor, 

    andere Videokonferenzlösungen auf Anfrage

  • 24. Zusammenfassung der Informationen zum Hybrid-Event

    - Die Teilnehmer sind an einem Ort versammelt oder

    - Die Teilnehmer sind an unterschiedlichen Orten in Gruppen versammelt, oder 

    - Einige Teilnehmer sind an einem oder mehreren Orten versammelt, andere sind allein in ihrem Homeoffice

    - Unser Team wird in jedem Fall online zur Veranstaltung zugeschaltet.

    - Jedes Team und ggfs. jeder „Einzelkämpfer“ baut eine Hand Prothese zusammen 


    - Einführungsvortrag, Zusammenbau, reale Beispiele, insgesamt 2,5-3 Stunden

    - Teilnehmer: 16 bis 200,

     (unter 16 stehen Aufwand und Nutzen normalerweise nicht in einem sinnvollen Verhältnis, mindestens auf je 30 Orte (Teams oder Einzelkämpfer) sollte ein Trainer kommen.)


    - Raum für Gruppen, die zusammen sind: 

    * Tische für Gruppenarbeit, 

    > je Gruppe ein Tisch, Tischfläche min. 80cm x 80c

    > Durchgangsmöglichkeit zwischen den Tischen


    - Präsentationstechnik:

    * Je Standort muss eine brauchbare Präsentationslösung vorhanden sein, so daß alle dort versammelten Teilnehmer die Videos erkennen und dem Vortrag folgen können. Für bis zu drei Gruppen a 4 Personen genügt ggfs. ein Laptop oder Bildschirm mit Lautsprecher.


    - Catering:

    * Getränke gehen immer,

    * Essen (auch Fingerfood oder Kuchen) auf den Tischen während des Events sind NICHT möglich


  • 25. Was hat das Unternehmen von TheHandProject?

    Das Unternehmen kann auf verschiedenen Ebenen profitieren. Das sind:

    A) Die beteiligten Mitarbeiter erleben aus erster Hand, dass und wie sich das Unternehmen sozial engagiert. Dieses „selbst erleben und mit machen“ erzeugt eine wesentlich höhere Identifikation des Einzelnen mit dem Unternehmen als beispielsweise ein Mitteilung im Intranet oder im Newsletter.

    B) Innerhalb der Teams bauen die Teilnehmer gemeinsam eine Hand Prothese zusammen. Zusätzlich sind sie angehalten, Fragen und Probleme mit ihren Kollegen vor Ort oder online zu lösen. Außerdem haben sie beim Zusammenbau im Team (Präsenz und Hybrid Event) eine Einschränkung zu überwinden, die für zusätzlichen Kommunikationsbedarf sorgt. Diese Zusammenarbeit ist von den normalen innerbetrieblichen Spannungsfeldern wie „Technik und Vertrieb“, „Innen- und Außendienst“ oder „Küche und Kellner“ unbelastet und trägt zu einem besseren Kommunikationsklima insgesamt bei.

    C) Bilder und Filme über dieses im Wortsinn „handfeste“ soziale Engagement eignen sich auch gut für die Öffentlichkeitsarbeit.

  • 26. Was haben die Teilnehmer von TheHandProject?

    TheHandProject macht es für jeden Teilnehmer real erlebbar, dass „man eben doch auch selbst was tun kann“ und die gezeigten Beispiele belegen die Wirkung des eigenen Engagements. Darüber hinaus gibt es die reale Chance, dass es ein Foto mit dem Empfänger und der vom Team gestalteten Tasche zurück kommt – was diese Wirkungen noch einmal verstärkt, weil es der Hilfe ein konkretes Gesicht gibt.

    Zusätzlich führt TheHandProject die Teilnehmer ein bisschen aus der persönlichen Komfortzone heraus und versucht, den Blickwinkel auf die Probleme des eigenen Alltages ein wenig zu erweitern. Auch das wirkt sich i.d.R.  positiv auf jeden einzelnen aus.

  • 27. Warum setzt TheHandProject auf team-Events?

    TheHandProject will eine reale Brücke bilden zwischen Menschen in unserer westlichen Welt und Menschen in anderen Gegenden des Planeten. Die empfangene Hilfe bekommt beim Empfänger ein reales Gesicht in Form des Teamfotos der zusammenbauenden Gruppe. Die angekommene Hilfe bekommt ein reales Gesicht für die Spender in Form des Fotos vom Empfänger mit der eigenen Tasche in der Hand. Beides verbindet die unterschiedlichen Welten sehr viel besser als die unpersönliche (und trotzdem wichtige) Spende hier und die unpersönliche (und trotzdem wichtige) Lkw-Ladung Reis dort.

    Dabei soll auch offensichtlich werden, daß „anders leben“ nicht ausschließlich in die Kategorien „besser“ oder „schlechter“ paßt, sondern eben nur das bedeutet: Anders leben.

    Und ganz nebenbei soll der Blickwinkel auf unsere täglichen (i.d.R. Wohlstands-) Probleme ein wenig erweitert werden.

  • 28. Wäre eine spendenfinanzierte Produktion im Ausland nicht effektiver?

    Klares Jein! 

    Natürlich könnte man aus rein ökonomischer Sicht auch Handprothesen anderswo billiger herstellen als in Mitteleuropa.

    ABER zum einen gibt es dann die persönliche Brücke zwischen den verschiedenen Welten nicht mehr, die das Team-Event schafft.  Zum anderen fallen dann alle Vorteile des team-Events vom „selbst erleben“ bis zu den Vorteilen für das finanzierende Unternehmen und den Vorteilen für die Teilnehmer weg. Und nicht zuletzt würde TheHandProject dann auch nur noch eins von unglaublich vielen „Spenden-Sucher-Projekten“ sein, deren tatsächliche Mittelverwendung manchmal nicht so transparent ist. Auch das persönliche Engagement auf unsere Seite würde in der Anonymität des Spendenschecks untergehen.

  • 29. Könnte das HandProject nicht mit einer Produktion vor Ort auch Arbeit und Einkommen in den Ländern generieren?

    Auch das wäre denkbar – wenn wir die Ressourcen hätten, uns mit den juristischen und wirtschaftlichen Spielregeln in Uganda oder Ghana auseinander zu setzen und jemanden, der das Ganze finanziert. Außerdem bräuchte es jemanden, der diese Produktion in Vollzeit vor Ort aufbaut und leitet und sich mit den regionalen Größen von Behörden bis Mafia gut stellt… Also klares „nein“, das ist eine Idee von wohlmeinenden aber völlig unerfahrenen Menschen in gut geheizten Cafés.

    Übrigens leistet TheHandProject einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur „Hilfe durch Selbsthilfe“ und damit auch zur wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort. Fast alle erwachsenen Empfänger sind mit der Prothese in der Lage, ihren Lebensunterhalt ganz oder wenigstens teilweise selbst zu erarbeiten. Daneben spielt die „Wiederherstellung der persönlichen Würde“ eine wesentliche größere Rolle.

Fitting-Days – Das Anpassen beim Empfänger

  • 30. Was bedeutetet der Begriff „Fitting-days“?

    Da jeder Mensch und jede Amputation individuell ist, müssen die Prothesen an die Bedürfnisse und Gegebenheiten des jeweiligen Empfängers angepasst werden. Dazu ist persönlicher Kontakt erforderlich – Versand per DHL &Co. Geht nicht. Diese Aktionen zum Anpassen der Handprothesen bei den Empfängern nennen wir „Fitting-Days“. Das meint sowohl das einzelne konkrete Ereignis an einem bestimmten Ort als auch die Gesamt-Aktion in dem jeweiligen Entwicklungsland.

  • 31. In welchen Ländern ist TheHandProject aktiv?

    TheHandProject ist als „Ein-Mann-Projekt“ mit Events in Deutschland und Fitting-Days in Indien sowie in Ghana gestartet. 

    Inzwischen arbeitet ein kleines Netzwerk aus Unterstützern und Eventprofis für die Events in Deutschland, der Schweiz und in UK, sowie eine  wachsende Zahl von NGO´s vor Ort für die Fitting-Days. Bis dato gab es Hilfseinsätze in Uganda, Ghana, Somalia, Indien und Nepal. (Stand 2022)

  • 32. Was ist der schwierigste Punkt bei TheHandProject Fitting-Days vor Ort?

    Das schwierigste Problem ist tatsächlich, die Empfänger zu finden. Auch wenn in vielen Gegenden Asiens und Afrikas die Netzabdeckung deutlich besser ist als in Teilen Deutschlands, so suchen die meisten amputierten Menschen im Netz nicht nach Lösungen für ihre Amputation. Ein Online-Angebot erreicht also nur punktuell die „Richtigen“. 

    Es gibt keine Krankenkasse, die man um einen Auszug Ihrer Daten bitten könnte und die meisten Zahlen der UN beruhen bei näherem Hinsehen mehr auf Schätzungen und Glauben als auf persönlicher Kenntnis der Berichtenden. Das staatliche Gesundheitssystem der meisten betroffenen Länder ist – so überhaupt vorhanden – nicht flächendeckend und i.a. mit der Lösung unmittelbarer medizinischer Probleme mehr als ausgelastet.

    Bleiben also „nur“ NGOs die in anderen Bereichen tätig sind, zum Beispiel in der Minenräumung, mit Ausbildungsangeboten, Arbeit mit Flüchtlingen  oder Hilfe bei der Entwicklung der Landwirtschaft. Sie bringen „nebenbei“ Kontakte zu Hilfsbedürftigen amputierten Menschen mit. Manche Hilfsorganisationen vor Ort haben auch ein eigenes medizinisches Angebot, das sich gut mit TheHandProject ergänzt. Dazu gehören sehr oft örtliche Rotary-Clubs, die dann mit Orts- und Menschenkenntnis und eigenem Geld Kontakte sammeln und für den organisatorischen Rahmen sorgen. 

  • 33. Was passiert bei einem Fitting-Day?

    Die potentiellen Empfänger werden uns i.d.R. im Vorfeld vorgestellt (Foto, Kurzgeschichte, Alter, wenn möglich Umstände der Amputation und des gegenwärtigen Zustandes) Das dient vor allem dazu, großen Enttäuschungen vorzubeugen, denn zur Wahrheit gehört auch, daß TheHandProject nicht in jedem Fall helfen kann. Das betrifft beispielsweise Geschwüre oder Verkümmerungen an den Amputationsstellen, aber auch andere spezielle Umstände.

    Hinzukommt, dass neben dem emotionalen Stress einer möglichen Enttäuschung vor Ort auch die Anreise für die Empfänger oft mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Da diese Menschen i.d.R. in entlegeneren Gegenden ihres Heimatlandes leben, sind Anreisen über ein oder zwei Tage keine Seltenheit. Das kostet nicht nur Zeit und Anstrengung sondern u.U. auch ein halbes Monatsbudget. Das darf auf keinen Fall vergeudeter Aufwand sein.

    Beim Fitting-Day angekommen werden Kontaktdaten, Amputationsumstände und aktueller Zustand der potenziellen Empfänger nochmals erfasst und dann wird die Prothese angepasst. Das Anpassen kann zwischen 30 Minuten und etlichen Stunden dauern, je nachdem wer da wie vor uns sitzt….

    Anschließend trainieren wir mit den Empfängern den Einsatz der neuen Prothese. So können wir Ängste ab- (geht das kaputt?) und Vertrauen aufbauen. Gleichzeitig geben wir Inspiration zum Einsatz der Prothese: Was geht? Was könnte auch gehen? Was ist für diesen Empfänger besonders wichtig (Schreiben, Radfahren, Kochen, Fegen, Heben, Tragen ….) und wie  lässt es sich mit Prothese realisieren. Dieses Training dauert i.d.R. eine weitere Stunde. 

  • 34. Unter welchen Umständen finden Fittig-days statt?

    Je nach Land, Kooperationspartner und Region gestaltet sich der konkrete Fitting-Day höchst unterschiedlich. 

    Im besten Fall gibt es eine funktionierende Organisation vor Ort, die sich um einen geeigneten Raum, die Organisation von Informationsbeschaffung über Termin Planung bis „was zu essen“ und einen Schlafplatz kümmert. Dann können schon mal 20 bis 25 Empfänger an einem Tag versorgt werden. 

    Im schlechtesten Fall warten nach 10 Stunden auf der Sandpiste im klapprigen Transporter drei statt der erwarteten 10 Empfänger unter einem Baum auf dem Dorfplatz. 

    Der „Normalfall“ liegt irgendwo dazwischen: auf einem Hoteldach, in einer Schule, bei einem Dorfältesten….  Und was nicht organisiert ist, wird meistens mit viel gutem Willen ausgeglichen.

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