Fittingdays

The Hand Project kostenlose Handprothesen 3. Welt

"Fitting-Days"

Was ist ein Fitting Day und wie wird er organisiert?

  • 1. Wie erreichen die Handprothesen die Empfänger?

    Da die Prothesen an den jeweiligen Empfänger angepasst werden müssen, ist erforderlich, die Empfänger persönlich zu treffen. Dazu werden regionale Fitting days organisiert.

    Die wichtigste Frage ist allerdings: „Wie erreicht man die Empfänger?“ 

  • 2. Wie erreicht man die Empfänger?

    Oder zugespitzt. „Wie erreicht man die Unerreichbaren?“ Die Prothesen sind für die „Ärmsten der Armen“ bestimmt, also für Menschen, deren Krankengeschichte i.d.R. nirgends registriert ist (manchmal auch die Menschen selbst nicht), die oft Analphabeten sind und die, wenn überhaupt im Internet, dort nicht nach Hilfe für ihre Amputation suchen. Sie sind nur erreichbar für Menschen, die sich in der Region bestens auskennen. Das sind i.d.R. NGOs die mit anderen Kernthemen unterwegs sind und dabei Kontakte aufbauen. Sie sind sowohl die Vermittler, als auch meistens diejenigen, die die fitting days organisieren. Dabei ist auch wichtig, im Vorfeld möglichst genaue Informationen über das Krankheitsbild der einzelnen Empfänger zu bekommen, um Enttäuschungen zu vermeiden. Es ist für alle Beteiligten ungeheuer frustrierend, wenn ein Empfänger zwei Tage lang zu einem Treffpunkt gereist ist und man ihm dann mit den verfügbaren Mitteln nicht helfen kann.

    Manchmal sind auch mehrere Organisationen beteiligt. Beispielsweise hat in Nepal ein Mitglied des Rotarier-Clubs zusammen mit dem Sozialkrankenhaus in sechs Monaten (!) Arbeit die Kontaktdaten von 100 Bedürftigen zusammengetragen, deren Krankheitsgeschichte in Erfahrung gebracht und Fotos von den Gegebenheiten der jeweiligen Amputation gemacht.


  • 3. Wie ist ein Fittingday organisiert?

    Das ist abhängig von der Partnerorganisation vor Ort und extrem unterschiedlich. Zwei Beispiele:


    NEPAL 2022: Partnerorganisation sind eine nepalesische Stiftung, die landesweit aktiv ist und ein besonders engagierter Rotarier-Club in Biratnagar. Für drei aufeinanderfolgende Fitting days steht ein großer Besprechungsraum im örtlichen (übrigens relativ gut ausgestatteten) Sozialkrankenhaus sowie zur Unterstützung einige angehende Ärzte und Pfleger zur Verfügung. Innerhalb von drei Tagen sind in drei 12 – Stundenschichten knapp 90 Personen mit Prothesen ausgestattet worden. Fast alle angemeldeten Empfänger sind erschienen. 


    Uganda 2021: Partnerorganisation ist erstmalig eine örtliche NGO, Für sechs aufeinanderfolgende Tage sind an fünf Orten Treffen mit Empfängern vereinbart. Gearbeitet wird mal auf dem Dorfplatz, mal im Sanitätszelt eines Flüchtlingscamps, im Versammlungsraum des Dorfältesten, in einer Kultureinrichtung… Zwischen den Orten liegen bis zu 10 Stunden Autofahrt auf Sand-Pisten. Zu den Terminen kommen teilwiese nur 25% der angesprochenen Empfänger, weil sie nicht glauben, daß sie die Prothesen tatsächlich kostenlos erhalten. (Bei der zweiten Runde in 2022 waren es dann fast überall mehr Personen als angemeldet.) Insgesamt wurden 80 Personen versorgt. 

    Die Empfänger haben zum Teil mehrtägige Anreisen (auf eigene Kosten) hinter sich und für die Helfer und Durchführenden ist bei den Fitting days von Hotelzimmer mit Dusche bis zum Schlafsack im VAN alles möglich.

  • 4. Wer organisiert die Fittingdays und wer führt sie durch?

    Vorbereitet und organisiert werden die Fitting days i.d.R. von regionalen NGOs, siehe > Wie ist ein Fittingday organisiert.  Zumindest die ersten Fittingdays in jeder Region werden direkt vom TheHandProject durchgeführt. Dazu ist Chris mit ein zwei Unterstützern vor Ort und lernt gleichzeitig regionale Kräfte an. Je Vorbildung und Erfolg des Anlernens kann u.U. schon die zweite Runde in Eigenregie durch die NGOs übernommen werden.

  • 5. Wieviele Empfänger nutzen Ihre Prothese anschließend wirklich?

    Statistiken für diese Themen sind leider nur spärlich erst seit 2022 verfügbar. Von Nepal wissen wir, daß etwa 84% der Empfänger ihre Handprothese täglich nutzen. In Ghana sind es ca. 75%.

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